Krallenzeh:

Ein „Krallenzeh“ und ein „Hammerzeh“ sind beide deformierte Zehen, die durch verschiedene Ursachen entstehen können. Hier sind ihre Definitionen:

  1. Krallenzeh: Ein Krallenzeh ist eine Zehenabnormalität, bei der das Gelenk zwischen dem ersten und zweiten Glied der Zehe überstreckt ist, während das Gelenk zwischen dem zweiten und dritten Glied gebeugt ist. Dadurch wirkt die Zehe wie eine Krallenkralle. Dies kann durch eine Vielzahl von Ursachen verursacht werden, einschließlich genetischer Veranlagung, Schuhwerk, das die Zehen zusammendrückt, oder Fußdeformitäten wie einen hohen Fußgewölbe.
  2. Hammerzeh: Ein Hammerzeh ist eine weitere Zehenabnormalität, bei der das Gelenk am Ende der Zehe (normalerweise das zweite Gelenk von oben) gebeugt ist, während das Gelenk am Basisbereich der Zehe normal bleibt. Dadurch sieht die Zehe aus wie ein Hammer. Wie beim Krallenzeh können Schuhwerk und genetische Veranlagung eine Rolle spielen, aber auch andere Faktoren wie Verletzungen oder neurologische Probleme können dazu führen.

Beide Zustände können Beschwerden wie Schmerzen, Reibung, Druckstellen und Schwierigkeiten beim Gehen verursachen. In einigen Fällen kann eine Behandlung erforderlich sein, um die Symptome zu lindern oder die Deformität zu korrigieren. In den meisten Fällen kann nur ein chirurgischer Eingriff erfolgsversprechend sein.

Diagnostik:

Die Diagnose eines Hammerzehs erfolgt normalerweise durch eine klinische Untersuchung durch einen Arzt, typischerweise einen Orthopäden oder einen Fußspezialisten. Hier sind einige Schritte, die bei der Diagnose eines Hammerzehs durchgeführt werden können:

  1. Anamnese: Der Arzt wird mit Ihnen über Ihre Symptome sprechen, einschließlich etwaiger Schmerzen, Beschwerden beim Gehen und anderen Problemen im Zusammenhang mit Ihren Zehen.
  2. Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird Ihre Zehen und Füße untersuchen, um die Form und Ausrichtung der Zehen zu beurteilen. Sie werden nach Anzeichen von Deformitäten, Schwellungen, Rötungen oder anderen Auffälligkeiten suchen.
  3. Bewegungstests: Der Arzt kann verschiedene Bewegungstests durchführen, um die Bewegungsfähigkeit Ihrer Zehen zu überprüfen. Dazu gehören Tests, um die Flexibilität der betroffenen Zehe zu beurteilen und festzustellen, ob Sie Schwierigkeiten haben, die Zehe zu strecken oder zu beugen.
  4. Röntgenuntersuchung: eine Röntgenaufnahme der betroffenen Zehen wird durchgeführt um die genaue Struktur der Knochen zu beurteilen und andere mögliche Probleme, wie Arthritis oder Frakturen, auszuschließen.

Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen kann der Arzt eine Diagnose stellen und Ihnen eine geeignete Behandlung empfehlen.

Therapie:

Die Therapie für Krallenzehen hängt von der Schwere der Deformität und den damit verbundenen Symptomen ab. Hier sind einige mögliche Behandlungsansätze:

  1. Anpassung des Schuhwerks: Die Verwendung von Schuhen mit ausreichend Platz im Zehenbereich kann helfen, den Druck auf die Zehen zu reduzieren und Beschwerden zu lindern. Weite, bequeme Schuhe oder spezielle Schuhe mit tiefen Zehenboxen können die Symptome verbessern.
  2. Physiotherapie: Physiotherapeutische Übungen können dazu beitragen, die Beweglichkeit der Zehen zu verbessern und die Muskeln zu stärken, was die Symptome lindern kann.
  3. Zehenstrecker: Spezielle Vorrichtungen, die die Zehen sanft strecken, können helfen, die Deformität zu korrigieren und Beschwerden zu lindern.
  4. Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, in denen konservative Behandlungen nicht ausreichend sind, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Chirurgische Verfahren können die Sehnen und Weichteile um die Zehe korrigieren, um die normale Ausrichtung wiederherzustellen.

Die Wahl der Therapie hängt von individuellen Faktoren wie der Schwere der Deformität, dem Vorhandensein von Symptomen wie Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Gehen und den persönlichen Vorlieben des Patienten ab. Es ist wichtig, einen Fußspezialisten zu konsultieren, um eine angemessene Behandlung zu erhalten, die auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

OP-Technik:

Die Auswahl der Technik hängt von der Schwere der Deformität, dem Zustand der Weichteile und anderen individuellen Faktoren ab. Hier sind einige häufig verwendete Operationsmethoden:

  1. Zehengelenksresektion (Arthroplastik): Bei dieser Operation wird das Grundglied der Zehe in seiner Gesamtlänge reduziert um den Zug/Kontraktur der Weichteile/Sehnen zu reduzieren. Dies ermöglicht eine verbesserte Beweglichkeit und richtet den Zeh neu aus.
  2. Sehnenverlängerung (Tenotomie): Bei dieser Technik werden verkürzte Sehnen, die zur Krümmung des Zehs beitragen, verlängert, um die normale Ausrichtung wiederherzustellen.
  3. Weichteil- und Knochenresektion: Bei dieser Methode werden überschüssige Weichteile und Knochenfragmente entfernt, um die Deformität zu korrigieren und die Zehe neu auszurichten.
  4. Fusion (Arthrodese): In einigen Fällen kann eine Fusion der betroffenen Zehengelenke erforderlich sein, um die Deformität zu korrigieren. Bei dieser Technik werden die Gelenke so fixiert, dass sie miteinander verschmelzen und eine stabile, gerade Ausrichtung erreichen.
  5. Korrektur der Weichteile: Diese Operationstechnik beinhaltet die Korrektur von Weichteilstrukturen rund um den Zeh, einschließlich der Sehnen, Bänder und Muskeln, um die Ausrichtung zu verbessern und die Deformität zu korrigieren.

Ein erfahrener Orthopäde mit Subspezialisierung in der Fußchirurg kann die beste Operationsmethode basierend auf der spezifischen Situation des Patienten empfehlen. Es ist wichtig, alle Risiken und Vorteile der Operation im Voraus zu besprechen.

Kann sich eine Krallenzehe nach der OP wieder bilden?

Nein. Wenn der Eingriff richtig durchgeführt wurde dann kann die Deformität nicht mehr auftreten

Nachbehandlung:

Vollbelastung im Verbandschuh für 6 Wochen unter Limitierung der Abrollbewegung des Vorfußes